Die neugotische Peter-und-Paul-Kirche in Trutnov-Poříčí (Parschnitz) wurde in den Jahren 1897-1903 nach dem Projekt des Prager Architekten Vomáčka von der Firma des Trautenauer Baumeisters Vincenz Baier erbaut. Das Bauwerk hat im Grundriss 35 × 12 m und verbirgt in seinem Interieur drei Altäre - den Hauptaltar mit den Statuen der Kirchenschutzpatrone hl. Peter und Paul und die Seitenaltäre mit den Statuen der Jungfrau Maria und Jesus Christus, welche der Bildhauer- und Holzschnitzermeister Josef Riffesser aus Tirol anfertigte. Den Kirchenraum beleuchten außer dem großen Luster 13 Fenster mit farbigen Vitragen als Ornamental- und Figuralverzierung. Der Kirche dominiert der 50 m hohe Kirchenturm, mit einem vier Meter hohen Eisenkreuz abgeschlossen.

Im Eingangsportal der Kirchenstirnseite ist im Spitzbogen eine Gedenktafel mit den wichtigen Angaben über die Kirche eingesetzt, welche in den Jahren 1897 bis 1903 „Zur Ehre Gottes und zum Seelenheile der Gläubigen…die Gemeinde Parschnitz“ erbaut hat. Die Kirche wurde feierlich durch den Trautenauer Erzdechanten Hofmann am 6. September 1903 geweiht. Die Zweimanual-Orgel lieferte Heinrich Schiffner aus Prag im Jahre 1911. Im Jahre 1947 wurde das Kirchendach provisorisch repariert. Weitere Reparaturen wurden 1972 vorgenommen, als die ursprüngliche Schieferbedachung durch verzinkte Blechtafeln ersetzt wurde. Die Gesamtrenovierung wurde in den Jahren 1995-1996 im Aufwand von 5 800 000 Kč vorgenommen. Zu der Renovierung trug der Parschnitzer Landsmann P. Reinhold Schreiber aus Deutschland bei. Im September 1995 wurde bei der Reparatur des Turmdaches auch ein Tubus gefunden und geöffnet. Er stammte von 1898 und die Dokumente informieren über das damalige Leben in Parschnitz und über den Kirchenbau. Am 26. Oktober 1995 kam in den Kirchenturm ein neuer Tubus mit Informationen über die Kirchenrenovierung und dem gegenwärtigen Leben in Trautenau, wohin der früher selbständige Marktflecken eingemeindet ist.

Die ursprünglichen Glocken des hl. Ignatius, Josef und der Jungfrau Maria wurden während des Ersten Weltkrieges requiriert. Erst im Jahre 2000 wurde wieder eine Glocke im Gewicht von 230 kg angeschafft, welche Zbigniew Felczyński aus dem polnischen Taciszów gegossen hat. Sie stellt bildlich die Apostel Peter und Paul dar und ist mit den Aufschriften „Im Jahre des Herrn 2000“, „Bittet für uns“ und „Gewidmet von Pater Schreiber“ in Deutsch und Tschechisch versehen. Pater Schreiber, der die Anschaffung der Glocke finanzierte, hat sie auch gesegnet.

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