Die erste schriftliche Erwähnung über das Dorf Babí (Trautenbach) stammt von 1485. Eine der Baudominanten in diesem heutigen Ortsteil von Trutnov (Trautenau) stellt die gemauerte Barockkapelle der hl. Thekla dar, 1753 erbaut und 1755 geweiht. Der Historiker J. C. Rohn schreibt in seinem Buch, das 1777 erschien, dass sie 1755 von den Brüdern Tobias und Johann Groër gebaut wurde. Laut einigen Urkunden war sie ursprünglich dem Bitteren Leiden der Jungfrau Maria geweiht, doch 1777 hatte sie bereits das Patrozinium der hl. Thekla und dieser Stand besteht bis heute.

Dieses sakrale Bauwerk ist ein einschiffiges Gotteshaus mit viereckigem Grundriss, halbrund abgeschlossen. Die Kapelle mit einem Tonnengewölbe hat ein Satteldach, in dessen Kamm ein kleiner Turm eingesetzt ist. Inmitten der Decke werden in einem Rahmen mit Pflanzenmotiven Jesus Christus und Jungfrau Maria dargestellt. Der Hauptaltar mit dem Gemälde der hl. Thekla, ein Christuskreuz und Statuen des hl. Paul und der hl. Maria Magdalena wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts angefertigt, das übrige Mobiliar ist ein halbes Jahrhundert jünger. Links steht der Seitenaltar mit dem Gemälde des hl. Johannes von Nepomuk und rechts ein zweiter mit dem Gemälde Jungfrau Maria mit Jesukind. Das jetzige Aussehen des Interieurs stammt von der Gesamtrenovierung im Jahre 1922. Die gegenwärtige Orgel in Form fußbetriebener Einmanual-Orgel baute 1919 Jindřich Růžička, Nachfolger der bekannten Orgelbaufirma Schiffner. Dadurch wurde die ältere Orgel von 1863 ersetzt. Im Jahre 1957 war das Instrument nicht mehr brauchbar. Ein Jahr später hat zwar E. Seidl aus Šumperk (Mährisch Schönberg) die Orgel wieder in Betrieb gesetzt, doch auch dann diente sie nicht lange und ist seitdem über Jahrzehnte hinweg einstweilen nicht spielfähig. Ein untrennbarer Bestandteil der Kapelle ist der gezimmerte Vorraum vor dem Gotteshaus von 1871, der das Interieur vor ungünstigem Wetter schützt. Mit der Zeit litt die Kapelle durch Bodenfeuchtigkeit und durch überhaupt mangelnde Instandhaltung. In der Mitte der 90erjahre des 20. Jahrhunderts wurde das Dach repariert. Im 21. Jahrhundert hat die Stadt Trutnov (Trautenau) nicht geringe Mittel zu der Gesamtrenovierung eingesetzt. Es wurden die Risse in der Umfassungsmauer beseitigt, Entwässerungsmaßnahmen getroffen, der Dachstuhl und die Inneneinrichtung renoviert und das Pflaster neu verlegt. Erneuert wurden ferner die Außenfassade und die sich daran knüpfende Friedhofs- und Stützmauer. Im Jahren 2013 – 2014 wurden Restaurierungsarbeiten an der Innenfassade und Möbel gemacht. Nach der Installation neue Glocke und nach Renovierung der Orgel wurde die Kapelle am 23. September 2016 geweiht. Neben der Kapelle befindet sich ein Friedhof, 1868 angelegt.

Zu weiteren Denkwürdigkeiten von Trautenbach gehört das Gebäude der ehemaligen Schule aus den Jahren 1901-1902, das Haus Nr. 8 aus dem Jahre 1815 als Beispiel einer hölzernen Bauernwirtschaft im Riesengebirgsvorland, die frühbarocke Pestsäule von 1670, das Denkmal an die Gefallenen im Ersten Weltkrieg von 1926 und die militärische Befestigungsanlage Stachelberg aus den Jahren 1937-1938.

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