Ein untrennbarer Bestandteil auf der Südseite des Platzes Krakonošovo náměstí (Rübezahlplatz) ist das zweistöckige gemauerte Haus Nr. 19 mit Fassade im Neurenaissancestil, wo über viele Jahre hinweg die Einkehrwirtschaft Zum Weißen Ross, später in ein Hotel umgestaltet, ihr Domizil hatte.
Die Gastwirtschaft wird in diesem Haus bereits zum Jahre 1759 erwähnt, jedoch beim Stadtbrand 1799 brannte sie aus. Sie wurde jedoch bald erneuert und zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte sie zu den besten Einkehrwirtschaften in der Stadt. Man kann sich also nicht wundern, dass hier 1833 bei dem Besuch der Stadt der russische Zar Nikolaus I. übernachtete. Seit den 50erjahren des 19. Jahrhunderts hatte das Haus Josef Etrich inne, der das Einkehrwirtshaus in ein Hotel umgestaltete. Im Jahre 1861 brannte es bei dem großen Stadtbrand erneut aus, jedoch wurde es wieder bald instand gesetzt und erhielt dabei das heutige Aussehen. Im Jahre 1866 wurde hier während des Krieges zwischen Preußen und Österreich der vermeintliche Spitzel, der englische Mechaniker Wilhelm Kershaw, festgenommen, der in den Textilfabriken in der Umgebung importierte Textilmaschinen installierte und in Betrieb setzte. Gemeinsam mit einigen Trautenauer Bürgern wurde er dann mehrere Wochen im preußischen Glogau (Glogów) gefangen gehalten. Im Hotel übernachtete nach der siegreichen Schlacht 1866 Feldmarschallleutnant Ludwig von Gablenz. Die Bedeutung des Hauses für die Stadt unterstrich auch das, dass hier die weltberühmte Trautenauer Garn- und Flachsbörse ihren Sitz hatte, die in den 70erjahren des 19. Jahrhunderts gegründet wurde und zu den Besprechungen hierher Großhändler aus der ganzen Welt kamen. Ihren Sitz hatte sie hier noch 1920. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwarb das Gebäude Julius Zippel, dessen Name sich auch im Namen des Hotels widerspiegelte. Das Hotel verfügte bereits vor dem Ersten Weltkrieg mit Autogaragen und im Oktober 1938 feierten hier die örtlichen Nazis gemeinsam mit Wehrmachtoffizieren den Anschluss von Trautenau an Deutschland. Bei diesem Anlass wurde hier die Ehrenbürgerschaft der Stadt General Petzel überreicht.
Nach 1945 erhielt das Hotel den Namen Varšava. Berühmt war sein Restaurant, bis 1987 betrieben. Dann wurde das Hotel wegen Baufälligkeit geschlossen und es wurde seine Generalrenovierung vorbereitet. Dazu kam es jedoch nicht mehr, das Gebäude blieb nach 1989 leer und verfiel. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde es renoviert und zu einem Mehrzweckgebäude mit Geschäften und Büroräumen umgebaut. Dieses Denkmal hat wegen ungeklärten Besitzverhältnissen keine angebrachte Informationstafel.
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