Im Jahre 1875 wurde in der Obervorstadt zwischen den heutigen Straßen Královédvorská und Volanovská (früher Hohenbrucker, bzw. Weigelsdorfer Straße) der neue städtische Friedhof angelegt. Bis zu dieser Zeit wurden Verstorbene am alten Friedhof unweit der Kirche Maria Geburt bestattet, der jedoch längst von der Kapazität her nicht mehr aus-reichte. Außerdem hatte die Stadt damals einen Friedhof in der Kryblická-Straße (Krieblitzer Straße), der für Arme und Selbstmörder bestimmt war.
Die Dominante des Stadtfriedhofes ist die im neuromanischen Baustil errichtete Kreuzkapelle aus dem Jahre 1875 von dem Trautenauer Baumeister Adolf Bohaty. An die Kapelle sind beiderseits Arkaden im Neurenaissancestil angebaut, wo Grüfte führender Trautenauer Unternehmer platziert sind und gleichfalls sind hier auch einige steinerne figurale Grabsteine, z. T. mit Wappen, aus dem 17. und 18. Jahrhundert aufgestellt, die hierher im Jahre 1887 vom alten Friedhof übertragen wurden. Die Kapelle mit ursprünglich zwei Durchfahrten, wovon eine bei der unlängst verflossenen Renovierung in ein Büro für den Zeremonienmeister umgestaltet wurde, bildet das Eingangstor auf den Friedhof. Von der ursprünglichen Innenausstattung haben sich nur die Bänke erhalten, der Altar wurde bei dem Umbau zur Trauerhalle Ende der 90erjahre des 20. Jahrhunderts beseitigt und in den Depositar transportiert.
Auf dem städtischen Friedhof befinden sich mehrere Grabsteine und Steinplatten führender zu der Regionalgeschichte bezogener Personen. Wir finden hier z. B. das künstlerisch wertvolle Denkmal vor, das Trautenauer Bewohnern gewidmet ist, die während des Ersten Weltkrieges in der Uniform eines österreich-ungarischen Soldaten fielen. Im Jahre 1934 fertigte es der Bildhauer Emil Schwantner an. Von demselben Schöpfer befindet sich hier noch ein Werk mit hohem kunsthistorischem Wert und zwar das Grabmal des Trautenauer Politikers und Journalisten Wilhelm Kiesewetter (1853-1925). Im Jahre 1993 wurde es zwar vandalisch vernichtet, doch 2006 erneuert. Künstlerisch wertvoll ist ferner das Marmorgrabmal an Ignaz Falge, Leinwandhändler und wohl reichsten Trautenauer Bürger am Umbruch des 18. und 19. Jahrhunderts. Bedeutend ist ferner das Denkmal an 41 jüdische Frauen, die während des Zweiten Weltkrieges im Konzentrationslager Trutnov-Poříčí (Parschnitz) umkamen, und das Denkmal an die Opfer des Zweiten Weltkrieges aus dem Jahre 1950. Wir finden hier ferner Gräber von tschechoslowakischen Grenzsoldaten und einige Denkmäler an den preußisch-österreichischen Krieg 1866 vor. Es ruht hier auch der Trautenauer Schriftsteller und Revolutionär Uffo Horn (1817-1860), dessen Grab ein Grabstein mit wehklagender Muse von dem Prager Bildhauer Thomas Seidan ziert.
Im Jahr 2018 wurde den alten Zaun aus Blech durch einen neuen, gemauerten Zaun ersetzt.
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