Die Dominante von Starý Rokytník (Altrognitz), worüber die erste schriftliche Erwähnung von 1307 stammt, ist die Kirche zum hl. Simon und Judas, welche erstmals bereits 1384 erwähnt wird. Laut älterer Literatur wurde sie während der Hussitenkriege teilweise vernichtet und 1430 erneuert. Im Jahre 1752 wurde dieses sakrale Bauwerk von den Jesuiten aus Žireč (Schurz) renoviert und erweitert. Die letzten bedeutenden Baumaßnahmen liefen am Umbruch des 19. und 20. Jahrhunderts, als die Schindelbedachung abgetragen und die Form des Turmdaches verändert wurden, wobei bis zu dieser Zeit ein Zwiebelturm bestand. Das Pfarrhaus neben der Kirche wurde 1858 erbaut.

Die Besonderheit der Kirche, wo sich im Turm eine Glocke aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts befindet, besteht darin, dass sie mit dem Hauptaltar nicht gegen Osten, sondern eher gegen Westen orientiert ist. Aus der ursprünglichen Kircheneinrichtung, wo Gottesdienste bis zu Beginn der 70erjahre stattfanden, hat sich leider nicht viel erhalten. Die Orgel von 1928 wurde im Jahre 1980 in die Kirche in Rtyně v Podkrkonoší (Hertin) übertragen. Ein wertvoller Teil des Inventars war bis unlängst die Gedenktafel mit den Namen der gefallenen Soldaten aus dem hiesigen Pfarrsprengel von 1848 bis zum Ersten Weltkrieg, die in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts der örtliche Holzschnitzer Fridolin Rindt anfertigte. Nach einem Diebstahlversuch wird die Tafel jetzt in der Johanneskapelle in Trutnov (Trautenau) präsentiert. Das Gotteshaus ist im Besitz der römisch-katholischen Kirche, wartet auf seine Gesamtrenovierung und eine neue sinnvolle Nutzung.

Das Bauwerk ist mit einem kleinen Gottesacker umgeben, der mit einer Steinumfassungsmauer eingefriedet ist. Unweit befinden sich Überreste eines weiteren Baudenkmales von Altrognitz und zwar das Torso der Jesuitenresidenz aus dem Jahre 1740. In der Nachbarschaft der Kirche blieben ferner Fundamente der mittelalterlichen Feste erhalten, bei archäologischen Ausgrabungen in den 80erjahren des 20. Jahrhunderts freigelegt. In Altrognitz gibt es auch mehrere Bauernhäuser im Baustil des 19. Jahrhunderts und eine Menge an Denkmälern, die an den österreichisch-preußischen Krieg von 1866 erinnern. Zweifellos interessant ist ferner das Gefallenendenkmal an die Opfer des Ersten Weltkrieges von 1928, das die Stadt Trautenau im Jahre 2004 instandgesetzt hat.

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