Die erste schriftliche Erwähnung über Rubínovice (Rudersdorf) stammt aus dem Jahre 1397. Dem heutigen Ortsteil von Trutnov (Trautenau) dominiert die Kapelle der Jungfrau Maria, rechts neben der Straße in Richtung Úpice (Eipel) platziert. Die Kapelle wurde im Jahre 1897 erbaut. Es handelt sich um einen viereckigen Ziegelbau mit fünfseitiger Apside. Die Kapelle ist gegen Süden orientiert und hat ein Satteldach mit einfachem rechteckigem kleinen Turm und Glocke. Die Außenfassade ist ohne Verzierung mit zwei größeren Seitenfenstern und einem kleinen ovalen Fenster inmitten des fünfeckigen Presbyteriums. Das Zentralmotiv des Altars ist eine stilisierte Höhle mit der Lourdes-Madonna. Wertvoll sind die Wandmalereien auf beiden Seiten neben dem Altar. Links ist der hl. Josef, rechts empfängt die hl. Anna die hl. Jungfrau Maria. Die Wände im Presbyterium ziert ein rotbraunes sich wiederholendes Ornamentalmotiv auf Untergrund in heller Altrosafarbe. Die restlichen Wände der Kapelle sind mit Illusionsmalerei (Quaderung) versehen. Über dem Altar wird der blaue Himmel mit Sternen dargestellt.

Im Jahre 1916 war bei der Rudersdorfer Kapelle die erste Reparatur nötig. Weitere Renovierungen wurden in der zweiten Hälfte der 30erjahre, dann in den 50er- und 90erjahren vorgenommen. In den Jahren 2008 bis 2011 wurde sie einer gründlichen Renovierung unterzogen, die 1,6 Mio. Kč kostete. Die Renovierung übernahm die Stadt Trutnov, mit einem kleineren Betrag (275 Tausend Kč) trug der Königgrätzer Kreis bei. Die Instandsetzung umfasste außer neuem Innen- und Außenverputz die Erneuerung des Daches, die Entwässerung der Grundmauern und eine Stromleitung in die Kapelle. Dank dessen wird jetzt die Glocke im Turm, die aus dem abgerissenen Marktflecken Přísečnice (Pressnitz) stammt, elektrisch mit Zeitregelung betrieben. Am 12. Mai 2012 wurde die renovierte Kapelle vom Administrator des Trautenauer Pfarrsprengels P. ThLic. Adrian Jaroslav Sedlák, OPraem. neu eingeweiht. Im Jahr 2016 wurde der Putz erneut. Nach den reifen des Putzes im Jahr 2018 ist die Kapelle farbig bemalt. Die neueste Renovierung liefen die Bilder an der Wand des Presbyteriums durch, die in der Vergangenheit durch Feuchtigkeit beschädigt wurden.

Außer der Kapelle finden wir in Rudersdorf einige interessante Belege der Volksarchitektur aus dem 19. Jahrhundert und Denkmäler vor, welche an die hiesigen blutigen Kämpfe während des preußisch-österreichischen Krieges von 1866 erinnern.

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