Das klassizistische Gebäude, wo das Museum Podkrkonoší (Museum des Riesengebirgsvorlandes) untergebracht ist, entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf den Grundmauern der gotischen Burg, im 16. Jahrhundert zum Renaissanceschloss umgebaut und später als Salzlager und Schule umfunktioniert. Von der Burg sind heutzutage einerseits gotische Untergeschossräumlichkeiten erhalten geblieben, jetzt Weinstube Pod hradem (in Übersetzung Unter der Burg), andererseits ist die günstige Platzierung am Felsvorsprung über dem ehemaligen Mühlgraben, bzw. über dem Fluss Úpa (Aupa), erwähnenswert. Die Burg war nie groß und mit ihrer Fläche überragte sie wahrscheinlich nicht die Fläche des heutigen Museums. Von der Stadt war sie mit einem Graben und Mauer abgetrennt.

Die Anfänge der Burg fallen wohl in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts, die ersten verlässlichen Berichte über ihre Existenz stammen erst aus dem darauf folgenden Jahrhundert. Die Trautenauer Burg erwähnt in seinem Lebenslauf z. B. Kaiser Karl IV., als er sie mit anderen Orten nennt, die er als Markgraf von Mähren nach seiner Rückkehr nach Böhmen im Jahre 1338 mit großen Kosten und Mühe aus der Verpfändung zurück erwarb. Im 14. Jahrhundert war sie Verwaltungssitz des Trautenauer Lehendistrikts. Während der Hussitenkriege wurde sie wahrscheinlich beschädigt. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts gelangte sie gemeinsam mit der Stadt als Pfand in die Hände des Adels. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurden in den Kellern Falschmünzen geprägt. Die Fälscher wurden aufgespürt und eingesperrt und ihr Leben endete in Prag am Scheiterhaufen. Nach 1547 wurde die Burg von Christoph von Gendorf zu einem Renaissanceschloss ausgebaut. Während des Dreißigjährigen Krieges beschädigten es die Schweden. Das Gebäude verfiel dann und diente als Salzlager. Trotzdem nutzten es noch 1775 die Trautenauer Bürger während des Bauernaufstandes, um hier wichtige Urkunden und Wertsachen zu verstecken. In den Jahren 1851-1853 wurde das ehemalige Schloss, bzw. Salzlager, in eine Schule umgebaut. Im Jahre 1866 diente das Gebäude als Lazarett für verwundete Soldaten aus der Schlacht bei Trautenau. Die Verwundeten besuchte persönlich der österreichische Kaiser Franz Josef I.

Das Museum ist hier ab 1927 untergebracht. Touristen können da Ausstellungen besichtigen, die interessante Themen aus der Geschichte der Region annähern. Im Erdgeschoss ist das Original der Statue von Josef II. platziert, deren Kopie am Hauptplatz Krakonošovo náměstí zu sehen ist. Die Gänge des Museums zieren historische Gedenktafeln von Trautenauer Denkmälern und Gebäuden.

Im 2018 wurde eine komplette Rekonstruktion von Außenfassade gemacht und alle Fenster werden getauscht. Gleichzeitig wurde auch neue und moderne Ausstellungsexposition „Geschichte von Trautenau und Umgebung“ erröfnet.

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