Die hölzerne Maria-Hilfs-Kapelle in Poříčí (Parschnitz) am Hang oberhalb des Flusses Úpa (Aupa), wurde 1770 erbaut. Nachdem sie 1821 nach einem Blitzschlag abbrannte, wurde sie auf Kosten des Dorfes Parschnitz erneuert, diesmal jedoch schon steinern und ziegeln. Renoviert wurde sie 1890, als ihr Dach mit Eternitplatten gedeckt wurde. Die Leute nutzten die Kapelle bis zur Eröffnung der neuen Peter-und-Paul-Kirche in der Ortsmitte im Jahre 1903. Danach verlor sie an ihrer Bedeutung und verfiel langsam. Während des Ersten Weltkrieges kam sie um die Glocke, die 1916 zu Kriegszwecken requiriert wurde. Im Jahre 1927 wurde eine neue Glocke geweiht, doch auch diese wurde requiriert, diesmal 1942 während des Zweiten Weltkrieges. Für lange Zeit wurde in das Kapellenmobiliar 1937 investiert, als sie neue Bänke bekam. Sonst war jedoch dieses sakrale Bauwerk in keinem guten Bauzustand, der sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch wesentlich verschlechterte.

Nach 1989 befand sich die Kapelle bereits ohne Inneneinrichtung, es fehlte der meiste Verputz, darüber hinaus war der Dachstuhl durchgebrochen und das Gewölbe beschädigt. Im Jahre 1993 wurden das Gewölbe statisch abgesichert und provisorisch das Dach repariert, womit der totale Verfall verhindert wurde.

Seit 2002 bekam die Kapelle nach und nach ein besseres Aussehen. Sie erhielt eine neue Fassade, ein neues Dach, die Tür wurde renoviert, neue Fenster mit Gittern eingesetzt, eine neue Stromleitung installiert, aus der Trautenauer Johanneskapelle wurden Bänke gebracht, der Innenverputz erneuert und im Jahre 2006 wurde in das Presbyterium eine kleine Wandglocke angeschafft. Im Jahre 2008 erhielt die Kapelle ein wertvolles Zweimanual-Harmonium, ein Jahr später eine Glocke einschließlich elektrischer Fernsteuerung und ein Hauptaltargemälde. Diese Glocke stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das Gotteshaus wurde gegen aufsteigende Feuchtigkeit isoliert. Zu der Inneneinrichtung trugen deutsche Landsleute aus Parschnitz bei, die heutzutage nicht in der Tschechischen Republik leben. Sie gewährten unter anderem den Kruzifix unter einem Glasdeckel für den Altar, Kerzenständer und die Altarleinwand. Die anspruchsvolle Renovierung der Kapelle wurde symbolisch am 2. Oktober 2010 abgeschlossen, als sie unter Teilnahme des Stadtbürgermeisters Mgr. Ivan Adamec der Trautenauer Erzdechant Mons. ThLic. Mirosław Michalak wieder einweihte.

In heutigen Zeiten ist die Kapelle an die orthodoxe Kirche für regelmäsigen Treffen und Gottesdiensten vermietet.

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