Die erste schriftliche Erwähnung über das Dorf Volanov (Weigelsdorf) stammt aus dem Jahre 1360. Ein interessantes Baudenkmal in diesem heutigen Ortsteil von Trutnov (Trautenau) ist die gemauerte Kapelle. Sie befindet sich am Hang neben der Hauptstraße in Richtung Pilníkov (Pilnikau). Obwohl angeführt wird, dass sie vom Anfang des 18. Jahrhunderts stammt, handelt es sich wohl um ein etwas jüngeres sakrales Bauwerk, das wahrscheinlich erst im 19. Jahrhundert entstand. Als gemauert ist sie zum Jahre 1841 belegt.

Das nicht allzu große Bauwerk aus Stein und Ziegeln ist von der Straße über sechs Stufen erreichbar. Es ist mit einem Satteldach bedeckt und am Kamm mit einem Kreuz abgeschlossen. Die Vorderseite der Kapelle zieren beiderseits der Eingangstür Pilaster, im Giebel finden wir eine ovale Kartusche vor (heute ohne sichtbare Malerei, bzw. Aufschrift) und darüber eine Nische mit der Statue der Jungfrau Maria. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Kapelle einer Gesamtrenovierung unterzogen. Die Renovierungskosten betrugen rund 300 Tausend Kronen. Das Geld wurde zu der Instandsetzung der Außenfassade und zum Innenverputz eingesetzt, wobei sie neu in Übereinstimmung mit den alten Malereien, die bei der Renovierung entdeckt wurden, ausgemalt wurde. Das Kapelleninterieur wurde mit einem neuen Betstuhl und den Gemälden der Jungfrau Maria und Jesus Christus ausgestattet. Den Kapelleneingang schließt neu eine verglaste Eisentür mit geschmiedetem Gitter. Erneuert wurde ferner auch die deutsche Aufschrift über dem Eingang „ALLe CreatUren Zehet Die Ehre JesUs, MarIae, Josephae“, vom Chronogramm geht die Jahreszahl 1713 hervor. Im Juli 2013 wurde in Anteilnahme des Bürgermeisters von Trutnov Mgr. Ivan Adamec die Weigelsdorfer Kapelle wieder feierlich eingeweiht.

Interessant ist, dass der Ort noch eine andere, weitaus geräumigere Kapelle am ehemaligen Friedhof besaß. Sie stammte wohl vom Umbruch des 19. und 20. Jahrhunderts und Zeitzeugen erinnern sich, dass sie sich noch in den 60erjahren in einem relativ guten Zustand befand. Ihre schnelle Devastierung starteten die angekommenen sowjetischen Soldaten in Trutnov nach der Okkupation im Jahre 1968. Die Soldaten gingen an der Kapelle zum Munitionslager vorbei und viele von ihnen machten sie mutwillig kaputt, sodass sie bereits in den 70erjahren als devastiert abgerissen wurde. Der Friedhof, der sich um die Kapelle herum befand, hat sie zwar um einige Jahre überlebt, doch man hörte hier wohl bald nach dem Zweiten Weltkrieg auf, Verstorbene zu bestatten. Heutzutage befinden sich auf deren Stelle Familienhäuschen mit Gärten.

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