Die Barockkapelle des hl. Johannes des Täufers, auch Johanneskapelle genannt, wurde aus Initiative des Trautenauer Bürgers Johann Moritz Dreyschock am Janský vrch (Johannisberg) oberhalb der Stadt im Jahre 1712 errichtet und drei Jahre später geweiht. In ihrer Nachbarschaft befand sich ursprünglich noch ein Wunderbrunnen mit einer Einsiedelei. Hier lebte ein Einsiedler, zu dessen Pflichten am Morgen, zu Mittag und am Abend das Glockenläuten gehörte und zu beten, um Unglück, das auf die Stadt Trutnov (Trautenau) zukommen könnte, zu vermeiden. Bei dem großen Stadtbrand im Jahre 1745 brannte das Kapellendach ab, doch wurde es bald erneuert. In den 50erjahren des 18. Jahrhunderts störten die Ruhe von drei damaligen Einsiedlern, welche hier lebten, Soldaten, die in der Umgebung der Kapelle Verteidigungspositionen ausschachteten. Im Jahre 1782 während der Regierung von Kaiser Josef II. wurde die Kapelle aufgehoben und in Privathände verkauft. Zu deren Wiedereröffnung und Wiedereinweihung kam es 1811.
Die Kapelle hatte während des preußisch-österreichischen Krieges im Jahre 1866 ein bewegtes Schicksal. Am 27. Juni 1866, als die blutige Schlacht bei Trautenau wütete, kam es in der Umgebung der Kapelle, sowie auch innen zu schweren Kämpfen, wovon bis heute an der Fassade und innen merkbare Spuren vorhanden sind. In den Jahren 1879-1880 wurde im Zusammenhang mit der Anlegung des Stadtparks um die Kapelle herum ein Soldatenfriedhof für die Gefallenen aus dem Jahre 1866 errichtet. Von alten städtischen Friedhöfen unweit der Kirche Maria Geburt und von der Krieblitz wurden hierher von den ursprünglichen Soldatengräbern insgesamt 13 Grabsteine übertragen. Noch in den 50er- und 60erjahren des 20. Jahrhunderts war die Kapelle mit Erinnerungsgegenständen an den Krieg 1866 der Öffentlichkeit zugänglich. Später wurde sie jedoch geschlossen. Um die Kapelle und Gräber in der Umgebung kümmerten sich dann Enthusiasten vom hiesigen Klub vojenské historie (in Übersetzung Klub für Militärgeschichte). Zu Beginn der 90erjahre wurde sie einer Renovierung unterzogen. Renoviert wurden die Eingangstür, der beschädigte Dachstuhl und es wurde eine neue Bedachung angebracht. Ferner wurde in den weiteren Jahren der Innenverputz ausgebessert, die Ausmalung des Interieurs vorgenommen, die Fenster verglast usw. Der Hauptaltar, beide Nebenaltäre und die Gemälde Pietä, Rosa von Lima und Maria Magdalena wurden restauriert, wobei dann die Gemälde der städtischen Galerie übergeben wurden. Neu wurde auf den Hauptaltar als Ersatz für das gestohlene Original die polychromierte Holzschnitzerei Taufe Christi von dem hiesigen Holzschnitzer Jiří Kobr platziert.
Heutzutage befindet sich in der Kapelle ein kleines Militärmuseum, das an die Schlacht bei Trautenau 1866 erinnert. Museum ist durchgängig um neue Sammlung Genstände ergänzt. Geöffnet ist es am Wochenende von Mai bis September.
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