Die erste schriftliche Erwähnung über die Ortschaft Střítež stammt aus dem Jahre 1521. Der Name ist slawischen Ursprungs und konnte ursprünglich einen Ort bedeuten, wo Schilf wuchs, also eine sumpfige Stelle. Der deutsche Name war bis 1945 Burkersdorf und erscheint erstmals in schriftlichen Dokumenten schon im 16. Jahrhundert. Laut älterer deutscher heimatkundlicher Literatur bedeutet dieser Ortsname entweder eine Wachstelle am Rande der umfangreichen Königinhofer Wälder, oder Burkhar(d)ts Dorf.

Im Ortskern, ungefähr 30 m rechts von der Hauptstraße, die nach Hradec Králové (Königgrätz) führt, steht eine Kapelle, die wohl aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammt. Es handelt sich um eine nicht allzu große Kapelle, was dem entspricht, dass die Gemeinde in ihrer Vergangenheit nie viel Einwohner hatte. Von alters her handelte es sich um ein Dorf, das zum Trautenauer Lehen gehörte. Der Populationsboom in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verursachte, dass sie sich 1869 für mehrere Jahrzehnte hinweg zu einer selbständigen Gemeinde konstituierte. Damals zählte sie 259 Einwohner, die in 46 Häusern lebten. Dann sank jedoch ihre Anzahl. Falls sie am Ende des 19. Jahrhunderts noch 42 Häuser und 188 Einwohner hatte, lebten nach dem Zweiten Weltkrieg hier nur noch 120 Menschen. Heute ist sie ein Ortsteil von Trutnov (Trautenau).

Was die Kapelle selbst betrifft, handelt es sich um einen gemauerten Ziegelbau mit steinerner Untermauerung. Ihre beiden Seitenwände haben je ein halbrundes Fenster. Auch das Eingangsportal ist halbrund abgeschlossen und im Giebel darüber befinden sich zwei kleinere, gleichfalls halbrund abgeschlossene Fenster, dazwischen wird plastisch im Verputz ein einfaches Kreuz dargestellt. Die Ecken des Bauwerkes werden mit einer Quaderung hervorgehoben. Die Kapelle hat ein Satteldach, im Kamm ist ein kleiner sechseckiger Turm eingesetzt und die kleine Glocke stammt von 1921. Vor kurzem absolvierte die Kapelle eine Gesamtrekonstruktion. In der Kapelle wurden der Putz und die Innenmalerei erneuert, die in der Vergangenheit durch Feuchtigkeit beschädigt wurde. Jetzt gehört die Kapelle zum Schmuck von Střítež. Unlängst wurde die Kapelle einer Gesamtrenovierung unterzogen und ziert den Ortsteil. Neben der Kapelle fesselt unsere Aufmerksamkeit ein Marterl und unweit findet man einige Denkmäler an den preußisch-österreichischen Krieg von 1866 vor. In der Nähe der Ortschaft befindet sich ein kleiner Soldatenfriedhof mit Denkmälern an preußische Offiziere. Gerade in der Umgebung von Střítež tobten nämlich am 28. Juni 1866 blutige Kämpfe, die viel Menschenleben auf beiden kämpfenden Seiten erforderten.

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