Das Geburtshaus des Schriftstellers, Dichters, Politikers und Revolutionärs Uffo Horn ist das Haus Nr. 69 auf dem heutigen Platz Krakonošovo náměstí (Rübezahlplatz). Es handelt sich um ein zweistöckiges Gebäude mit Halbstock im Dachteil, das Barock- und Spätklassizismuselemente trägt. Am Haus wurden in den letzten Jahren die Arkaden repariert, incl. Bodenfließen.

Uffo Daniel Horn wurde in diesem Haus am 18. Mai 1817 geboren. Bereits mit sieben Jahren wurde er nach Prag in das Kleinseitner Gymnasium geschickt. In Prag studierte er danach an der Karlsuniversität Philosophie und darauf folgend in Wien Jura. Seine Mitschüler waren in Prag die Literaten K. J. Erben und K. Sabina. Ab 1839 war er als Schriftsteller auf freiem Fuß tätig und verweilte die Jahre in Hamburg, Dresden und Prag. Mehr als Philosophie und Jura war jedoch Horn die Literatur und hauptsächlich die Politik näher. Seit 1843 lebte Uffo Horn in Trutnov (Trautenau), fuhr jedoch öfters regelmäßig nach Prag und beteiligte sich hier an der Gründung und dem Schaffen des Literaturalmanachs Libuše (Libussa). Im Revolutionsjahr 1848 beteiligte er sich aktiv am öffentlichen Geschehen. Er stand an der Spitze der Prager Studentenbewegung und dem kämpfenden Prag entschlossen sich unter seinem Kommando 160 Trautenauer Nationalgardisten zu helfen, die jedoch bei Sobotka vom Militär aufgehalten wurden und so kühlten sie sich die revolutionäre Begeisterung in den dortigen Gasthäusern. Darauf nahm er als Freiwilliger am ersten preußisch-dänischen Krieg in Schleswig-Holstein teil. Später zog sich Horn, vom Misserfolg der Revolution enttäuscht, nach Trautenau zurück, wo er den Rest des Lebens in ständigen Konflikten mit Ämtern, der Zensur und unter ständiger Polizeiaufsicht verbrachte. Im Jahre 1856 heiratete er die Adelige A. Jenžíková von Jenžov, die ihm die Tochter Karolina gebar. Sein letzter öffentlicher Auftritt verlief 1859 in Prag. Das Lebensende verbrachte er am Bett gebunden. Er starb am 23. Mai 1860 in Trautenau am heutigen Rübezahlplatz im Haus Nr. 20. Von seinem literarischen Werk nennen wir das Trauerspiel König Ottokar, das Drama Bauernesel oder die Erzählung Pascher. Seine Erlebnisse aus dem Krieg schrieb er im Werk Von Idstedt bis zum Ende nieder.

Die Familie von Uffo Horn, wie viele andere vermögende Bürger, kaufte sich am neuen Stadtfriedhof einen Platz für die Gruft und ließ hierher vom alten Friedhof unweit der Kirche Maria Geburt gemeinsam mit den exhumierten Überresten des Schriftstellers und seiner Eltern das wertvolle Grabmal mit der wehklagenden Dichtermuse übertragen. Es ist ein Werk des Prager Bildhauers Thomas Seidan. Dieser Grabstein stand auf seiner ursprünglichen Stelle vereinzelt und beide ovalen Seitenmedaillons wurden direkt auf den Seiten des Fundaments unter der Statue eingesetzt, was sicher dem aufmerksamen Auge des Betrachters nicht entgeht. In der Stadt finden wir jedoch noch mehrere Andenken an den Dichter vor. Im Stadtpark wurde zu seiner Ehre in den Jahren 1889 ein umfangreiches Denkmal aus Sandstein von V. Liebscher aus Tannwald mit einer Büste gesetzt, die eine Schöpfung des Wiener Künstlers V. Tilgner ist. Hier stand es bis 1924. Das Denkmal wurde 1997 vollständig renoviert. Nach Uffo Horn sind am Červený kopec (früher Roter Hügel) eine Straße und auch das neue Gesellschaftszentrum UFFO, feierlich im Jahre 2010 eröffnet, benannt.

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